Vor dem Sprengen gibt es einiges zu tun: Rohrleitungen für den Rahmede-Bach werden gebaut, bestehende Leitungen gesichert und 60.000 Kubikmeter Boden zu einem Fallbett aufgeschüttet.
Das steile Gelände stellt eine Herausforderung dar:
- Der zu zwei Seiten abfallende Nordhang muss für das Fallbett modelliert und befestigt werden. Auch der Südhang fällt steil ab.
- Ermitteln der optimalen Einsturzstrategie unter Berücksichtigung der vorherrschenden Statik. Prognose und Bewertung der Spreng- und Aufprallerschütterung sowie des Schalldrucks.
- Planung und Bau eines Fallbettes, um den Aufprall abzumildern.
- Erforderliche Sprengzonen und Sprengzeiten bestimmen,
- Planung der Umleitungen. Eine Demontage von Bauteilen im Vorfeld, um die Brücke zu „leichtern“, ist nicht möglich.
Eine Task Force, bestehend aus Vertretern Lüdenscheids, des Kreises, angrenzender Städte sowie von Verkehrsbetrieben, Rettungsdiensten, der Polizei und Straßen. NRW, trifft regelmäßig zusammen, um die Auswirkungen der Sperrung zu beurteilen und gegebenenfalls Nachjustierungen im Verkehr vorzunehmen. Besonderes Augenmerk gilt dabei auch der Umleitung, die während der Sprengung eingerichtet wird. Oberstes Ziel ist es, die Sperrung der Altenaer Straße und Im Wiesental so kurz wie möglich zu halten.
Das Areal und die Brücke selbst sind Lebensraum vieler Arten. Im Falle der Rahmedetal-Brücke wurden bereits geschützte Arten umgesiedelt, Fledermaustürme errichtet und ein Bach verrohrt und dann das Gelände gerodet.
Sachverständige begutachten vor der Sprengung Wohn- und Firmenobjekte in einem Radius von etwa 300 Metern um die Brücke. Nach der Sprengung erfolgt eine erneute Kontrolle der Gebäude. Sollten Schäden entstanden sein, werden die Sanierungskosten von Autobahn Westfalen übernommen.
Boden, aus dem die Grundlage für das Fallbett modelliert wird, muss zertifiziert sein. Nach Möglichkeit soll das angelieferte Erdreich aus der Region stammen. Auch, um die Transportwege kurz zu halten. Es ist wichtig, dass er eine bestimmte Qualität hat und die nötige technische Beschaffenheit - Granit/Schiefer/Lehm – vorweist. Proben vom gelieferten Boden werden sogar aufbewahrt. Dafür wird Boden in Steinbrüchen abgebaut, teilweise stammt er aus Bauvorhaben oder die Autobahn Westfalen hat auch schon eigene Böschung abgegraben.
Parallel zur Brücke werden bis zu vier Meter hohe Fangzäune aufgebaut. Sie sollen verhindern, dass bei den Bodenarbeiten und später beim Aufschütten des Fallbettes Steine ins Rollen kommen und außerhalb des Baufeldes aufschlagen.
Bei den Sprengvorbereitungen an den Pfeilern stellt sich heraus, dass die Brückenstützen nicht so gebaut wurden, wie es in den Planunterlagen beschrieben ist. Aus diesem Grund musste das Sprengkonzept angepasst werden. Die hohlen Pfeiler mussten im unteren Bereich mit flüssigem Beton aufgefüllt werden.
Weitere Aufgaben:
- Ermitteln der optimalen Einsturzstrategie unter Berücksichtigung der vorherrschenden Statik
- Prognose und Bewertung der Spreng- und Aufprallerschütterung sowie des Schalldrucks
- Planung und Bau eines Fallbettes, um den Aufprall abzumildern.
- Erforderliche Sprengzonen und Sprengzeiten bestimmen, Planung der Umleitungen. Eine Demontage von Bauteilen im Vorfeld, um die Brücke zu „leichtern“, ist nicht möglich